Publikation | Zeitschrift
Wirtschaftsethik und Digitalisierung
Profilfeld
Digitalisierung ist in aller Munde. Die Kraft der Veränderung, die der Digitalisierung zugeschrieben wird, scheint nahezu grenzenlos zu sein. Prometheus hat sich von seinen Fesseln befreit. Die Disruption verändert Geschäftsmodelle, beschleunigt den digitalen Kapitalismus, eröffnet nahezu paradiesische Zukunftsoptionen rund um die Zukunft des Bankings, des Wohnens, der Mobilität oder der Gesundheit. Aber auch der Eintritt schlechter Prognosen ist nicht unwahrscheinlich, wie Stephen Hawking schon 2016 warnte: Jobvernichtungen, Datenunsicherheiten, der gläserne Mensch und die Gefahren im Darknet – die künstliche Intelligenz ist gegenwärtig sicherlich der Höhepunkt dieser Ambivalenz von Normen, Zielen und Werten.
Dass eine entsprechende Ausgabe der Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik zum Thema Digitalisierung an der Zeit ist, mag also nicht verwundern. Umso mehr freuen wir uns, Ihnen mit dieser Ausgabe eine Reihe spannendender und gehaltvoller Beiträge vorstellen zu dürfen. Es geht um die wissenschaftliche Anschlussfähigkeit einer digitalen Ethik als Querschnittsethik oder eigene Disziplin im Konzert der angewandten Ethik, um Fragen der Verantwortung zwischen Individuum und Institution, um sehr geschäftsnahe Fragen der Innovation, aber auch um Fragen der Zukunft der Arbeit. Nicht alles konnten wir adressieren, aber vieles.