Publikation
Wirtschafts- und Unternehmensethik in der Sozialwirtschaft: Soziale Organisationen zwischen Markt und Moral
Profilfeld
Ethik in der Sozialen Arbeit hat gegenwärtig Konjunktur. Die Ausstrahlung dieser Diskussion auf die Sozialwirtschaft ist unklar, aber spürbar. Denn wer auch immer als Gegenwartsanalyse ethische Reflexionen oder Kritik (im kantianischen Sinne) anlegt, landet mehr oder minder bei der vielbeschworenen ‚Ökonomisierung‘. Diese äußert sich beispielsweise durch die Überformung des Sozialen durch Effizienzkriterien, durch externe Leistungs- oder Sparanforderungen und jüngst auch wieder verstärkt durch politische Reformen und Programme.1 Mit ethischen Argumenten wird die Kraft oder auch die Schwäche der Professionalität bzw. der Anwaltschaftsfunktion gegen die Wirtschaft beschworen. Seltener sind dagegen die Stimmen, die nach mehr Wirtschaftlichkeit in der Sozialwirtschaft verlangen (z.B. Halfar 1999, S. 29). Mit diesem Beitrag soll weniger auf die ethische Begründung leitender Werte oder Normen eingegangen, sondern aus ethischer Perspektive wertorientiertes Unternehmenshandeln in der Sozialwirtschaft reflektiert werden. Es geht also vor allem um eine ‚Implementierungsethik‘ und dann vor allem um die Interdependenz zwischen ‚Moralunternehmen‘ und Wirtschaftlichkeit.