16.02.2019
Call for Papers zfwu bis 20.05.2019
Gemeinwohlökonomie. Leistungen und Grenzen.
Die Gemeinwohlökonomie (GWÖ), so wie sie von dem Österreicher Christian Felber vor etwa acht Jahren entwickelt wurde, versteht sich als alternatives Wirtschafts- und Bilanzierungsmodell. Unternehmen werden nach einer Punktematrix bewertet, die über rein ökonomische Faktoren hinaus Kriterien der Gemeinwohlorientierung wie Menschenwürde, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Demokratie und Transparenz berücksichtigt. Unternehmen, die eine gute Gemeinwohl-Bilanz vorweisen, sollen steuerliche Vorteile genießen und bevorzugt öffentliche Aufträge erhalten. Der GWÖ-Ansatz ist allerdings nicht unumstritten, da es unter anderem keine verbindliche Definition des Gemeinwohls gibt und zudem schon zahlreiche betriebliche Nachhaltigkeitsinstrumente existieren, die auf geprüften Zertifizierungsstandards beruhen. Vor diesem Hintergrund soll untersucht werden, inwie-weit die GWÖ einen produktiven Beitrag zum Umgang mit bislang unzureichend berücksichtigten Folgen des Wirtschaftssystems leistet oder nicht vielmehr dazu führt, die wirtschaftliche Freiheit durch eine willkürliche Orientierung an Gemeinwohlkriterien einzuschränken.
Herausgeber dieser Ausgabe sind Alexander Brink (Universität Bayreuth), Ludger Heidbrink (Universität Kiel) und Harald Welzer (Universität Flensburg).
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