Um verlorenes Vertrauen in die Bankenberatung wiederherzustellen, muss Fairness in diesem Bereich künftig forciert werden. Da quantitative Indikatoren kompakt kommuniziert werden können und Vergleiche ermöglichen, sind sie eine gute Möglichkeit, um Fairness zu evaluieren und zu signalisieren. In dieser Arbeit wird daher analysiert inwiefern Fairness als sozialwissenschaftliches Konzept generell und vor allem im Bereich der Finanzberatung gemessen werden kann und sollte. Zunächst werden verschiedene Erhebungsmethoden und Messskalen eingeführt und auf Potential und Probleme hin beleuchtet. Dies legt die Basis für die Erarbeitung von Leitlinien zur Messung von Fairness, die anhand von vier Praxisbeispielen konkretisiert werden. Insgesamt wird argumentiert, dass Fairness gemessen werden kann und ein eng definierter Fairnessbegriff und die Kombination verschiedener Messansätze valide Ergebnisse ermöglichen. Output- und Inputmaße und Prozess- und Produktindikatoren sollten kombiniert werden. Die Vorteile einer Messung für die Hervorhebung und Operationalisierung von Fairness in der Finanzberatung überwiegen dabei gegenüber einem potenziell irreführenden Objektivitäts- und Quantitätsanschein.