Die Bachelorarbeit „Fairness in der Beratung von Finanzdienstleistungen“ betrachtet das Spannungsfeld von Markt und Moral im Privatkundengeschäft deutscher Geldinstitute. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Beratung von Finanzdienstleistungen als fair angesehen werden? Welches Verständnis von ‚Fairness‘ wird in der Praxis angewendet? Zur Klärung dieser Fragen liefert die vorliegende Arbeit eine anwendungsbezogene Definition von ‚Fairness’ mit insgesamt sieben Kriterien, inspiriert von John Rawls Werk „Justice as Fairness“, sowie interdisziplinären Ansätzen aus Ökonomie, Spieltheorie, Sozialpsychologie und der Sportwissenschaft. Die praktische Integration von ‚Fairness‘ in der Beratung von Finanzdienstleistungen gemäß den sieben Kriterien wird in zwei Bereichen untersucht. Erstens kann das Beratungskonzept der Sparkassenfinanzgruppe als größter deutscher Finanzdienstleister als grundsätzlich ‚fair‘ bezeichnet werden. Einblick liefern hier interne und vertrauliche Informationen der Sparkasse Waldeck-Frankenberg sowie einem Experteninterview. Zweitens stellt auch das Siegel FAIRE BERATUNG der CONCERN GmbH einen Großteil der Kriterien von ‚Fairness’ sicher und erweitert das Konzept sogar um das theoretische Gedankenexperiment der Original Position von John Rawls.