Qualifikationsarbeit
Das Ende des Greenwashing? Eine kritische Analyse des Wesentlichkeitsverständnisses in der Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Fokus auf die Corporate Sustainability Reporting Directive der Europäischen Union
Profilfelder
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union soll ein entscheidender Baustein im Kampf gegen Greenwashing in der unternehmerischen Berichterstattung werden. Die Bachelorarbeit untersucht, inwiefern die CSRD mit ihrem doppelten Wesentlichkeitsprinzip und den neu entwickelten European Sustainability Reporting Standards diesem Anspruch gerecht wird. In einer einleitenden Analyse der Entwicklung unseres Nachhaltigkeitsverständnisses und der Nachhaltigkeitsberichterstattung wird deutlich, dass dies nur gelingen kann, wenn die Nachhaltigkeit eines Unternehmens sowohl aus einer finanziellen- als auch einer Wirkungsperspektive bewertet sowie die Nachhaltigkeitsleistung in den Kontext plantarer Grenzen und sozialer Mindestgrenzen gesetzt wird. Außerdem geht aus der Analyse der wichtigsten etablierten Berichtsstandards hervor, dass diese mit ihrer Interpretation wesentlicher Themen für die Berichterstattung und dem dahinter liegenden Nachhaltigkeitsverständnis das Greenwashing in der Berichterstattung bisher nicht verhindern konnten. Um die Leistung der CSRD zu evaluieren, werden die Berichtsanforderungen mit den Prinzipien einer kontextbasierten Nachhaltigkeitsberichterstattung und den United Nations Sustainable Development Performance Indicators (SDPI) verglichen. Die SDPI dienen in der Arbeit als Benchmark für eine Berichterstattung, welche die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens authentisch offenlegt. Im Ergebnis der Analyse lassen sich in der CSRD bedeutende Fortschritte für die Nachhaltigkeitsberichterstattung erkennen, auch wenn sie das Greenwashing inkrementeller Nachhaltigkeitsfortschritte als echte, kontextbasierte Nachhaltigkeit wohl nicht verhindern kann.